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RLP048 Josh Sawyer im Gespräch über sein Computerspiel Pentiment

Josh Sawyer, Creative Director bei Obsidian Entertainment und Kopf hinter dem preisgekrönten Computerspiel Pentiment, verbindet Geschichtsstudium, Buchkultur und Game Design zu einer besonderen Form digitaler Erzählung. Im Gespräch mit Martin Gasteiner erzählt er, warum sein Spiel ohne Voice-Acting auskommt, wie Typografie zu Stimme und Rhythmus wird und weshalb Nonnen in Pentiment die Bibliothek bewachen.

Wer Josh Sawyer nur als Creative Director großer Rollenspiele kennt, erlebt im Gespräch eine andere Seite: den Historiker, der Listen mit Mönchsnamen anlegt, in Quellen blättert und den Buchrand ernst nimmt – so ernst, dass eigens Schriftarten entwickelt wurden, damit Texte in Pentiment „einlaufen“ wie Tinte.
Von der Familiengeschichte zur Spielwelt: Sawyers Faszination beginnt im Privaten – Ahnenforschung zwischen Wien, Bayern und der Donau-Schwaben-Migration. Aus Fragen wie „Sind wir deutsch? österreichisch? ungarisch?“ entsteht ein historischer Blick auf die frühe Neuzeit, das Heilige Römische Reich und die Hexenverfolgungen. Diese Recherchen nähren später Pentiment: ein Spiel, das historische Genauigkeit nicht ausstellt, sondern atmet.

(Das Gespräch wurde in englischer Sprache geführt.)

Credits

Gespräch: Martin Gasteiner mit Josh Sawyer.
Aufnahme: Wien, Sommer 2024.
Produktion: Research Library Podcast, Universitätsbibliothek Wien.